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Nach mehr als 20 Jahren erstmals wieder im Berliner Osten jenseits von Lichtenberg gelandet, scheint mir dunkler als im Westen oder dem westgemachten Mitte, PrenzlBerg, Friedrichshain.
In den Seitenstraßen glimmen die dunkelgelb-orangefunzelnden Straßenlaternen der DDR, U-Bahnhöfe wirken kahler, Wandmosaike im sozialistischen Realismus, 70er Waschbetontreppen, kein Lift, keine Rolltreppe. Rollstuhlfahrer müssen unten bleiben oder weiterfahren. Das Hotel ist schon auf dem Bahnsteig ausgeschildert, links, Treppen hoch, wieder links, nächste Treppe, stehe vor der Kaufhalle, heißt jetzt Kaisers, kein Hotel zu sehen, Wohnblocks, Zehngeschosser, Elfgeschosser, die meisten Fenster schon dunkel, alle gleich, der Wind pfeift um die Blocks, findet an den Betonfassaden keinen Halt, die glänzendneue spacige weiß-gelbe Straßenbahn scheint sich in der Zeit verfahren zu haben. Vor dem Kaufhallenkaisers stehen zwei junge Frauen beim Rauchen, frage sie nach dem Weg. Sie kennen sich aus: „Klar, das ist der Block da gerade zu.“ Danke.